In unserem Berufsalltag begegnen wir immer wieder Kindern und Jugendlichen,
die durch lebensgeschichtliche oder traumatische Erfahrungen an die Grenzen ihrer Verarbeitungsmöglichkeiten stoßen.
Die Ursachen hierfür können mannigfaltig sein:
Die Folgen einer Traumatisierung wirken sich auf die emotionale und psychische Befindlichkeit aus,
auf Handlungsweisen, auf Beziehungsgestaltung und Kommunikation im inner- und
außerfamiliären Beziehungs-und Interaktionsgefüge.
Traumapädagogische Konzepte werden und wurden aus interdisziplinären Erkenntnissen der Heilpädagogik
und allgemeinen, kindorientierten Pädagogik, der Psychotraumatologie, der Psychoanalyse,
der Bindungsforschung und der Neurophysiologie entwickelt.
Unsere fundierte und methodisch breit gefächerte Weiterbildung vermittelt Ihnen dieses Wissen,
eine traumasensible Haltung, ein breites Spektrum an Interventionsmöglichkeiten und damit die Erweiterung
Ihres professionellen Handlungsspielraums in der Arbeit und im Umgang mit traumatisierten Menschen.
Die Qualifizierung zur/m Traumapädagogin/pädagogen ist eine pädagogische Weiterbildung,
keine therapeutische Ausbildung und keine Selbsterfahrungsgruppe.
Wir arbeiten Prozess- und teilnehrner*innen-orientiert, der nachfolgende Verlauf stellt eine Übersicht dar.
Modul 1 | Grundlagen der Psychotraumatologie und Einführung in die Traumapädagogik |
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Modul 2 | Ressourcenaktivierung und Stabilisierungstechniken |
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Modul 3 | Bindung und Trauma |
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Modul 4 | Traumasynthese und Integration Einführung |
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Modul 5 | Elternarbeit, Besonderheiten der Beratung und Selbstfürsorge |
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Modul 6 | Supervision: systemisch-psychodramatisch |
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Der Werkzeugkoffer entspricht dem Grundmodul für die Weiterbildung zur Traumapädagogin.
Modul | Termin | Referent |
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Mein sicherer Platz in der Welt - Traumapädagogische Annäherung über Atem, Stimme, Körper |
auf Anfrage | Roland Seiler |
Jeder von uns ist geprägt durch Biologie, Kultur und individuelle Lebensgeschichte. An gewohnheitsmäßiger Körperhaltung, an Mustern von Körperbewegung und Atmung und an Phänomenen der Stimmgebung und Sprachgestaltung lässt sich diese Prägung ablesen. Vitalisierendes ebenso wie andererseits Bedrohliches und Verletzendes hat uns geformt und seine Spuren hinterlassen. Wenn dabei die Grenze der Verarbeitungsmöglichkeit überschritten ist, sprechen wir von Trauma. Das Wochenende soll durch Wahrnehmung bei sich selbst und die Beobachtung i Anderer die Aufmerksamkeit für typische Muster öffnen. Theoretische Annäherung und praktische Übungen können Ideen anregen für eine liebevolle, befreiende Annäherung. |
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Trauma und Sucht | auf Anfrage | Helmut Schwehm |
In den meisten Fällen gehen die Traumatisierungen dem Substanzgebrauch voran. Die Suchtmittel werden dann zur „Selbstmedikation“ eingesetzt und ihr regelmäßiger Konsum führt über längere Zeit in die Abhängigkeit und zu erneuten Traumata. Bei jedem fünften Menschen mit einer Alkoholstörung und jedem Dritten, der mehrere Drogen gleichzeitig oder binnen kurzer Zeitabstände einnimmt, lassen sich zusätzlich Symptome einer Traumafolgestörung finden. Beide Störungen beeinflussen sich dann ungünstig, oft kommt es zu Verschlechterungen und einer Chronifizierung. Bei diesem Kurs beschäftigen wir uns mit Ursachen einer möglichen Suchtentwicklung, unterschiedlichen Formen süchtigen Verhaltens und neuerer Behandlungsansätze. Besonderes Augenmerk wird auf Entwicklungsrisiken, kritische Phasen unvollständiger Reifeprozesse und Vulnerabilität für externe psychotrope Substanzen und Belohnungssysteme über körpereigene Drogen gelegt. Daneben beschäftigen wir uns mit dem 3-Faktoren-Modell der Sucht und dem Ursachenbündel für Suchtentwicklung. Das eigene Konsumverhalten wird kritisch reflektiert, Besonderheiten in der Beratung und Begleitung diskutiert und Möglichkeiten zur Helfervernetzung vermittelt. |
Sollten Sie Interesse an einer traumapädagogischen Fort- oder Weiterbildung für Ihr Team haben, stellen wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot zusammen.